Eine kleine Zusammenstellung von elektrischen Großuhren soll die Innovationsfreudigkeit des
Schwarzwaldes in den 60ger und 70ger Jahren des letzten Jahrhunders aufzeigen. Technik und Design stehen dabei gleichberechtigt nebeneinander. Der Quarz als Zeitnormal kommt in die Uhr. Kunststoffe ermöglichen eine neue Formensprache der Uhengehäuse und neue Konstruktionsmöglichkeiten der Uhrwerke.
Astro-Chron No 00028 ist auf der Rückseite der Quarzuhr eingraviert und damit ist sie eine mit der kleinsten Seriennummer. Junghans hat diese ersten deutschen Wohnraumquarzuhren einzeln durchnummeriert. 785 DM kostete das Flagschiff der Firma Jungans als es 1967 auf den Markt kam - Ein Präzisionszeitmesser für das Chefbüro. Die hier vorgestellte Astro-Chron hat die Seriennummer 00028. Die Quarzuhren, Modell 38/0001 das "Weltzeituhrengehäuse", geht bis über die Seriennummer 01500. Die Astro-Chron gab es in drei verschiedenen Gehäusen wobei die Seriennummern der zwei anderen Modelle 38/0003 und 38/0004 bei 03000er und 05000er Nummern liegen. Es gibt aber auch nicht nummerierte Gehäuse.
"Rodiumbeschichtetes Metallgehäuse, wertvolles, versilbertes Zifferblatt. Weltzeitskala und fortlaufende Numerierung auf der Rückseite, Raum für Widmungsgravur. Wird in repräsentativer Geschenkkassette geliefert. Ein Quarz in einer Vakuumröhre schwingt 12 800 mal in der Sekunde. 10 elektronische Teilerstufen reduzieren diese hohe Frequenz auf 12,5 Schwingungen pro Sekunde. Maximale Zeitabweichung 1/10 Sekunde pro Tag. 15 Steine. Laufzeit 1 Jahr mit handelsüblicher 1,5 Volt Batterie. Prestige- und Repräsentationsgeschenk, Ehrengabe für Persönlichkeiten aus Industrie, Handel und Gewerbe, Verwaltung und Politik. Größe der Uhr 205 X 115 X 60 mm." (Quelle 1)
Abmessung der Grundplatte: 150 x103 mm, Schwingquarz: vakuumgekapselter Biegeschwinger Nennfrequenz 12,8 kHz, Frequenzteiler: 10 direktgekoppelte bistabile Multivibratoren mit Silizum-Halbleiter-Bauelementen, elektromechanischer Wandler: transistorisierte Impulsverstärkerstufe, 15 Steine, Drehschwinger in Steinlagern, selbstanlaufend, stoßgesichert, Frequenz 12,5 Hz, Zentralsekunde, sekundengenau einstellbar. Stromversorgung: Monozele 1,5 V Nennspannung (Laufzeit 1 Jahr), Ganggenauigkeit: +- 0,1 Sek./Tag (Quelle 2)
Die Revolution kam 1971 mit dem Quarzwerk CQ-2000 von Staiger in St. Georgen. Das erste Quarzuhrwerk in Wohnraumuhren für den Normalverbraucher.
In den 1960ger wird bei KIENZLE die Energie der Sonne umgewandelt, gespeichert und damit das vergoldete Uhrwerk mit Klappanker angetrieben. Die Tischuhr gab es mit versilberten und vergoldetem Gehäuse von ca. 1963 bis 1967.
Erster Wecker mit Räderwerk aus Kunststoff 1970. Entstanden aus einer Zusammenarbeit von Staiger St. Georgen mit HOECHST.
Die Uhrenentwürfe der Schwenninger Uhrenfabrik Kienle trafen oft genau den Zeitgeist. Hier eine der teuersten Tischuhren der Kienzle Kollektion aus den 1970er Jahren. Aus einem aufwendigen Mirkromosaik von Glassteinen, die mit farbigen Folien hinterlegt sind, ist das Zifferblatt zusammengesetzt.
1967, Zeitgleich mit Junghans, die ihrer Astro-Chron der Öffentlichkeit präsentierte, stellte Citizen in Japan die CRYSTRON, ihre erste quarzgesteuerte Wohnraumuhr, vor. Die hier abgebildete Tischuhr ist nicht aus der ersten Serie von 1967. Sie ist ein späteres Model, das auf dem ersten Entwurf aufbaut und dürfte um 1970 datieren.
Quellen: