Frühe Schwarzwalduhr mit dem MOtiv der Apfelernte von Joseph Eschle

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts bis in den Anfang des 19. Jahrhunderts ist das mit einem Druck beklebte Holzschild eine übliche Verzierungstechnik der Schwarzwälder Wanduhr. Das aufgezogene Papier wurde mehr oder weniger coloriert. Diese Farbigkeit ist mit den Jahrunderten oft nur noch zu erahnen oder gar vollständig verlohren gegangen. Bei dieser Uhr, von Joseph Eschle um 1800 gebaut, zeugen nur noch dunkle Schatten und krustige Auflagerungen auf dem Druck von den bemalten Bereichen. Das Papier wurde auf ein nur wenige Millimeter dickes und flaches Tannenholzbrettchen aufgeklebt. Die Form des Schildes aus Quadrat mit aufgesetztem Halbkreis entspricht den zeitgleich poduzierten Lackschildern. Es fehlen die Zeiger, ein Stück des Schildes, Gewichte und Pendel. Es haben sich erhalten die alten Ketten aus Eisendraht, wobei es Anzeichen gibt, dass ursprünglich Schnurnüsse eingebaut waren.

Noch nicht abschließend geklärt ist, was hier gesammelt wird. Die Szene erinnert aber im Vergleich zu anderen zeitgenössischen Darstellungen an eine Apfelernte. Ein kleiner Mann, ein Bub, sitzt im Baum und wirft die Äpfel hinunter während unten zwei Frauen, ein Kind und ein Mann die Früchte aufsammeln.