Kienzle produzierte wärend des ersten Weltkrieges diese Taschenuhren mit Stiftankerhemmung aus: "Kriegsmetall", wie es auf dem Werk selbst zu lesen ist. Auf der Rückseite ist das Bildnis des Generalfeldmarschall Paul von Hindenburg. Die Bezeichnung Kriegsmetall bezieht wohl auf das Ersatzmaterial der Platinen, die nicht aus Messing sind. Das Gehäuse und das Bildnis von Hindenburg ist aus Stahl. Von der Firma Haller gibt es Taschenuhren mit Stiftankerwerk und dem Bildnis von Hindenburgs auch im versilberten Gehäuse.
Stahlgehäuse mit Hochrelief-Prägung Schwenningen um 1916.
Maße:
über Bügel gemessen: 71 mm
Durchmesser: 51 mm
Taschenuhr von der 1902 gegründeten Uhrenfabrik Thomas Ernst Haller in Schwenningen. Taschenuhrwerk mit Stiftankergang und versilbertem Gehäuse. Das Gehäuse lieferte Haller mit vielen verschiedenen Motiven. Die hier vorgestellte Uhr dürfte um 1916 entstanden sein. Um das Eiserne Kreuz ist der Schriftzug: "Feldzug geg. Frankreich, Russland, England u.s.w. 1914/16" eingeprägt.
Maße:
über Bügel gemessen: 70 mm
Durchmesser: 50 mm
Der abgekürzte Spruch auf der Taschenuhr von Haller ist auf der Propaganda Feldpostkarte ganz ausgeschrieben. Der Herr Künzel, der die Karte am 18. Oktober 1914 an seinen Kameraden Wölfel schrieb, hat den Spruch durch hinzugefügte eigene Worte umgeschrieben:
"Auf Wiedersehen Lieber Kamerad
Langsam, - aber
Lebe sicher! Wohl (?)
Einer nach
dem Anderen."
Der Herr Künzel berichtet auf der Karte, dass er am Mittwoch den 21. Oktober 1914 von Fürth nach Frankreich ins Feld fährt und bereits mehrere Ersatzreservisten fort sind.
Feldpostkarte
Landsturm Ernst Epting
Res. Inf. Regt. No 110.
2. Komp. 3. Batl.
28. Res Division
Triberg, den 12. August 1916
Lieber Freund!
Deine Karte erhalten, wofür ich bestens Danke habe, auch habe ich aus deiner Karte ersehen daß Du die Some-Schlacht mitgemacht hast, da kann jeder von Glück sagen der heil davon gekommen ist, da muss es schrecklich gewesen sein. Hoffentlich nimmt dieser Krieg bald mal ein Ende. Biss jetzt habe ich noch nicht müssen einrücken, aber geht schlieslich nicht mehr lange, bin arbeitsverwenbar, haben nicht mehr viel zu verlesen. -
Freundl. Gruss Fritz & Eltern
Meine Mutter ist auch krank schon 6 Wochen bei mir gehts soweit.
Wer sammelt kennt die zwei große Probleme, wo anfangen und wo aufhören. So leicht wie der Anfang gemacht, so schwer ist es dann wieder aufzuhören. Letztes Jahr erhielt ich den Nachlass eines Soldaten der seine Dienstzeit bei der Kaiserlichen Marine im 1. Weltkrieg fotografisch fest hielt. Ich wollte den Nachlass schon los werden aber jetzt soll er doch erst mal diese Seite ein bisschen mit Bildmaterial füllen. Die Bildbeschriftungen geben die Bezeichnungen des Fotografen wieder.