Auf dieser Seite wird anhand von Postsachen, deren Briefmarken und insbesondere den Stempeln die Postgeschichte Badens beispielhaft an der Gemeinde Lenzkirch nachgezeichnet. Beginnend mit der Zeit vor der Stempelung, mit Beispielen aus dem Anfang des 19. Jahrhunderts, über die Einführung der Stempel, die Einführung der Briefmarke und des damit verbundenen Entwertungsstempel, bis in die 1940ger Jahre. Die Seite wird laufend erweitert und überarbeitet. Postgeschichte ist nicht mein Spezialgebiet aber sich ein wenig damit auszukennen ist hilfreich bei der Interpretation der Postsachen im Allgemein und bei mir im Speziellen wenn es um Firmenpost der Handelsfirmen, Uhrenfirmen und Teilhaber geht. Man könnte auch sagen, diese Seite ist aus dem Beifang entstanden, der bei anderweitigen Recherchen angeschwemmt wurde.
Der erste Poststempel mit dem Schriftzug LENZKIRCH in Rot findet sich in dieser Briefsammlung 1839. Zuvor wurden die Briefe versiegelt aber nur von Hand beschrieben. Ab 1848 kommen weitere Stempelvarianten auf z.B. der Kastenstempel mit Datum und Jahreszahl. Mit einem Klick auf eines der Übersichtsfotos gelangen Sie auf eine neue Seite auf der die Briefe und deren Inhalt genau betrachtet werden können.
Ab dem 1. Mai 1851 gab es in Baden die ersten Briefmarken. Diese wurden mit einem Fünfringstempel mit Ortsnummer entwertet. Lenzkirch bekam die Nummer 82.
Es haben sich drei Briefe an den Lehrer W. Gaiser erhalten, von denen zwei von Kappel aus nach St. Peter (1848 und 1850) und der letzte 1851 nach Suggental gesendet wurden. Anhand der Stempel kann man gut den Weg der Postsachen und die Entwicklung der Stempel nachvollziehen. In St. Peter war W. Gaiser erst Unterleherer, dann Lehrer und in Suggental dann Hauptlehrer.
Auch nach der Einführung der Briefmarke finden sich Briefe ohne Marken. Wie schon zuvor, gelangen Sie mit einem Klick auf eines der Vorschaufotos auf eine zusätzliche Seite, auf der die Briefe genau betrachtet werden können.
Anfang des 19. Jahrhunderts wird eine neue Poststraße von Freiburg über Steig (Höllsteig), Lenzkirch, Bonndorf nach Schaffhausen errichtet. In den Amtsblättern werden die Entfernungen immer wieder aktualisert und veröffentlicht.
Den Postladen (Briefkasten) entstammen die Uhrradstempel, die an einer Kette oder Schnur in der Postlade befestigt waren. Die Stempelfarbe ist schwarz, kommt aber auch blau vor. Der Briefträger mußte die vorgefundenen Briefe sogleich stempeln und wenn möglich gleich bestellen, ohne daß sie erst das Postamt passieren brauchten. Voraussetzung war nur, daß die Briefe richtig frankiert waren.
Am 24. Februar 1859 wurden in Baden 398 Postablagen eingerichtet. Eine davon war die Lenzkirch Postablage: Kappel.
1860 wurden neue Briefmarken eingeführt. Auf weißem Papier ist mittig das Badische Wappen zu sehen. Die ersten Auflagen haben eine feine Zähnung und das Wappenschild steht vor schraffiertem Grund, siehe die schwarze "Ein Kreuzer Marke" auf dem Brief von 1861 , die späteren Auflagen haben eine weitere Zähnung und das Wappenschild steht auf weißem Grund wie die roten 3 Kreuzer Marken in der Bildergalerie unten. 1868 ändert sich auch die Bezeichnung auf der Marken von "3 Kreuzern" auf "3KR." und die Bezeichung "Postverein", auf der rechten Seite im Schriftband, wird durch "Freimarke" ersetzt. Die Marken werden nun in Lenzkirch neben dem Fünfringstempel häufig auch mit dem Ortsstempel in Kastenform und dem neuen ersten lenzkircher Einkreisstempel entwertet.
Landpostbrief von Lenzkirch an den Schachtelmacher Xaver Bekert in Neuglashütte. Durch die Landpost-Portomarken wurden die Portobeträge für unfrankierte, nur durch die Landpost beförderte Poststücke, ferner die Landpost-Bestellgebühr, die nicht vom Absender entrichtet war, sowie in bestimmten Fällen andere Gebühren erhoben. Die Marken wurden während der Umlaufzeit (1862-1872) nicht an das Publikum abgegeben und sollten rückseitig aufgeklebt werden, kommen aber auch häufig voerderseitig vor.
1858 wurde das Freicouvert in Baden eingeführt bei dem die "Briefmarke" durch einen Wertstempel mit dem Kopfbild des Großherzogs Friedrich schon aufgedruckt war. Auf der Vorderseite ist der erste lenzkircher Einkreisstempel ohne Jahreszahl.
1873 Größerer Einkreisstempel mit Jahreszahl
1885 etwas kleinerer Einkreisstempel neben der Jahreszahl je ein Stern