Schildermaler Xaver Kreuzer

Goldene Lackilduhr von Ignatz Killy, Furtwangen um 1835
Goldene Lackilduhr von Ignatz Killy, Furtwangen um 1835

Wesentliches Gestaltungselement der Schwarzwälder Lackschilduhr ist eben dieses. Das Schild kann dabei den Preis des Uhrwerkes um ein Vielfaches übertreffen. So ein außergewöhlich gestaltetes Lackschild haben wir hier vor uns.

 

Der Furtwanger Uhrmacher Ignatz Killy (1800-1853) schuf das holzgespindelte 8-Tage Werk mit Schnurwalzen.

Einige Anzeichen sprechen dafür, dass das Uhrwerk, obwohl es perfekt an das Schild passt, nicht das Ursprüngliche ist.

 

Maße:

Schildöhe: 37,5 cm

Schildbreite: 27 cm

 

 


Das Lackschild

Goldenes Lackschild von Lackschildmaler Xaver Kreuzer, Furtwangen um 1835, Detail Fassungsaufbau
Goldenes Lackschild von Lackschildmaler Xaver Kreuzer, Furtwangen um 1835, Detail Fassungsaufbau

Xaver Kreuzer, erwähnt 1841 als Schildermaler, schuf mit diesem Lackschild ein über das übliche hinausgehendes Werk. Das Schild ist aus gespaltenem Tannenholz mit dem in herkömmlicher Art ausgeführten Ziffernblatt mit Kreidegrund, Bleiweiß und schwarz aufgesetzten Ziffern. Um dieses Zifferblatt befindet sich architektonisch gegliedert die Ausschmückung des Schildes. Diese ist plastisch geformt aus einer aufgetragenen Kittmasse. Die Fassung besteht aus einer mit Goldlack überzogenen Silberfolie die mit rotem und grünem Lüster akzentuiert wurde.

 

Am unteren Rand des Schildes wurde ein Stück ergänzt. Auf der Rückseite ist der Verlauf der Anstückung gut nachzuvollziehen. Ich vermute, dass die Uhr in einem Kasten oder Standuhrgehäuse sollte aber in der ursprünglichen Größe nicht passte und man desshalb ein Stück abtrennte. Die Restaurierung ist sehr gut gelungen und bleibt erhalten. Mit der Zeit wird das Bronzepigment sicherlich korrodieren und immer dunkler werden. 


Das Bildprogramm

Goldenes Lackschild von Lackschildmaler Xaver Kreuzer, Furtwangen um 1835, Detail Merkur
Goldenes Lackschild von Lackschildmaler Xaver Kreuzer, Furtwangen um 1835, Detail Merkur

Die architektonisch gegliederte Schildgestaltung erinnern stark an ein Portal. Vor den Säulen stehen links neben dem Zifferblatt der römische Kriegsgott Mars mit Lanze und Schild, ihm gegenüber, steht der römische Gott des Handels Merkur (Mercurius) mit seinen Attributen Hermesstab, geflügelten Schuhen und  geflügeltem Helm.  

 

Im Bogen des Uhrenschildes halten zwei gegeneinander schreitende Löwen eine bekrönte Kartusche mit einem frontal abgebildeten Löwenkopf. Dieser Kopf wiederholt sich in einfacherer Form unter dem Zifferblatt. Die Deutung bleibt erst mal ausstehend.